Baobab

Zuerst pflanzte Gott den Baobab mitten in den Regenwald; bald aber begann er der grossen Feuchtigkeit wegen zu jammern. Gott zeigte erbarmen und setzte ihn auf einen Berg. Doch der Baobab fuhr fort mit dem Maulen, weil's ihm nun zu hoch und zugig war. Da wurde der Schöpfer zornig, riss den Baum wütend aus und warf ihn in eines der trockensten Gebiete, das er finden konnte. Dort landete der Baobab auf seinem Kopf. Deshalb ist der Affenbrotbaum der einzige Baum, der verkehrt herum wächst.

Nach einer afrikanische Sage.

Zu den wohl eindrücklichsten Pflanzen unseres Planeten zählen ganz sicher die Baobab's. Mit ihren massiven Stämmen und krummen Zweigen haben diese Bäume gelernt in einer trockenen und feindlichen Umgebung zu überleben.

Die zum Genus Adansonia und zur Familie der Bombacaceae gehörenden Bäume, treten in acht verschiedenen Spezies auf, wovon allein sechs auf Madagaskar beheimatet sind. Drei der Bekanntesten wachsen an der Westküste der Insel: Fony, Grandidieri und Za. Die Namen sind von der Charakteristik der jeweiligen Art abgeleitet. Obwohl Baobab's selten mehr als 20m Höhe erreichen, ist es oft möglich, dass zehn Personen mit ausgestreckten Armen, einen Stamm nicht zu umfassen vermögen.

Dank der unheimlichen Speicherkapazität von bis zu 140.000l Wasser, können Baobab's in ihrer unwirtlichen Umgebung ohne Probleme die langen Trockenperioden überstehen. Das Alter eines Baumes soll bis 4000 Jahre erreichen. Von manchen glaubt man, dass sie bis zu 5000 Jahre alt sind.

Der Baobab wird umfangreich genutzt. Die Blätter werden für medizinische Zwecke eingesetzt. Die Rinde wird für Kleider und Seile verwendet. Und da das Holz zu weich ist, wird es zur Papierherstellung gebraucht.

Tote hohle Bäume wurden oder werden als Gefängnisse, Toiletten oder Gräber benutzt. In manchen Teilen Afrikas glauben die Menschen, dass Dichter und Musiker vom Teufel besessen sind, und dass ihre Körper nach dem Tode die Erde vergiften, wenn sie in dieser begraben werden. Also beerdigt man sie in hohlen Baobab's.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Herr Dr. H. U. Kägi für die Benutzung seines Werkes "Madagaskar", erschienen in seinem rano-Verlag, bedanken.